In meinen über 18 Jahren in der IT-Beratung habe ich Hunderte von Unternehmen nach Virenangriffen wieder aufbauen sehen. Was ich dabei gelernt habe: Die meisten Infektionen hätten verhindert werden können. Das Problem liegt nicht in fehlender Technologie, sondern in der Umsetzung. Viele denken, ein Antivirenprogramm allein würde ihren Computer vor Viren schützen – ein teurer Irrtum.
Die Realität ist: Cyberkriminelle werden immer raffinierter. Was 2020 noch funktionierte, reicht heute nicht mehr aus. Ich habe Kunden gesehen, die trotz teurer Sicherheitssoftware Opfer von Ransomware wurden, weil sie grundlegende Sicherheitsprinzipien ignorierten. Auf der anderen Seite habe ich kleine Unternehmen erlebt, die mit verhältnismäßig geringem Budget eine beeindruckende Sicherheitsarchitektur aufgebaut haben.
Der Schlüssel liegt in einem mehrschichtigen Ansatz. Sie brauchen technische Lösungen, aber auch Verhaltensänderungen. In diesem Artikel teile ich die Strategien, die sich in der Praxis bewährt haben – nicht die Theorie aus Lehrbüchern, sondern das, was tatsächlich funktioniert. Ich zeige Ihnen, wie Sie Ihren Computer vor Viren schützen können, ohne dabei Ihr Budget zu sprengen oder Ihre Produktivität zu beeinträchtigen.
Professionelle Antivirensoftware installieren und aktuell halten
Schauen Sie, die erste Verteidigungslinie ist und bleibt eine solide Antivirenlösung. Ich habe schon oft gehört: “Windows Defender reicht doch aus.” Manchmal stimmt das, manchmal nicht. Es kommt auf Ihr Risikoprofil an. Wenn Sie nur gelegentlich E-Mails checken, mag das ausreichen. Führen Sie aber ein Unternehmen oder verarbeiten sensible Daten, brauchen Sie mehr.
Was ich in der Praxis beobachtet habe: Die meisten Leute installieren Antivirensoftware und vergessen sie dann. Das ist fatal. Eine veraltete Virenschutzsoftware ist fast nutzlos, weil täglich neue Bedrohungen auftauchen. Ich empfehle immer automatische Updates zu aktivieren. Ja, sie können gelegentlich nerven, aber sie sind entscheidend, um Ihren Computer vor Viren schützen zu können.
Ein weiterer Punkt: Kostenlose vs. kostenpflichtige Lösungen. Hier gibt es keine pauschale Antwort. Ich habe Kunden, die mit kostenlosen Lösungen gut fahren, und andere, bei denen erst eine Premium-Lösung die nötige Sicherheit brachte. Die Entscheidung sollte auf einer Risikoanalyse basieren: Was sind Ihre Daten wert? Was würde ein Ausfall kosten?
Achten Sie auf Funktionen wie Echtzeit-Scanning, verhaltensbasierte Erkennung und Cloud-Schutz. Diese Technologien haben sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Die besten Programme erkennen heute nicht nur bekannte Viren, sondern auch verdächtiges Verhalten – das macht den Unterschied aus, wenn es um Zero-Day-Angriffe geht.
Betriebssystem und alle Programme regelmäßig aktualisieren
Hier kommt meine unpopulärste Empfehlung: Schalten Sie automatische Updates ein. Ich weiß, Updates können im falschen Moment kommen. Aber wissen Sie, was noch nerviger ist? Ein kompromittiertes System wiederherzustellen. Ich habe 2017 einen Kunden betreut, dessen gesamtes Netzwerk von WannaCry lahmgelegt wurde – nur weil ein einziger Computer nicht gepatcht war.
Die Realität ist: Software-Updates schließen Sicherheitslücken. Cyberkriminelle scannen aktiv nach ungepatchten Systemen. Wenn Microsoft oder Apple ein Update veröffentlichen, wissen Hacker oft schon, welche Schwachstelle behoben wurde – und nutzen sie gegen alle aus, die noch nicht aktualisiert haben.
Aber es geht nicht nur um Windows oder macOS. Ich sehe ständig Systeme mit veralteten Browsern, Adobe-Produkten oder Java-Versionen. Diese Programme sind häufige Einfallstore für Malware. Richten Sie einen monatlichen Check-in ein: Sind alle Programme aktuell? Nutzen Sie Tools wie Ninite oder Chocolatey, um mehrere Programme gleichzeitig zu aktualisieren.
Ein praktischer Tipp aus meiner Erfahrung: Planen Sie Updates außerhalb der Geschäftszeiten. Ich habe gelernt, dass Widerstand gegen Updates oft daher kommt, dass sie mitten in wichtiger Arbeit unterbrechen. Konfigurieren Sie Ihr System so, dass Updates nachts oder am Wochenende installiert werden. Das reduziert den Frust erheblich und sorgt dafür, dass Ihr Computer vor Viren geschützt bleibt.
Firewall aktivieren und richtig konfigurieren
Die meisten Betriebssysteme haben eine integrierte Firewall – aber ist sie auch aktiviert und richtig konfiguriert? Das frage ich immer zuerst bei neuen Kunden. Sie würden überrascht sein, wie oft die Antwort “keine Ahnung” lautet. Eine Firewall ist wie eine Schleuse: Sie kontrolliert, was rein und raus darf.
Ich erinnere mich an einen Fall aus 2019: Ein mittelständisches Unternehmen hatte zwar eine Firewall, aber sie war so schlecht konfiguriert, dass sie praktisch wirkungslos war. Alle Ports waren offen, keine Regeln definiert. Das Unternehmen dachte, sie seien geschützt – bis ein Eindringling monatelang unbemerkt Daten abgriff.
Die Standard-Firewall von Windows oder macOS reicht für die meisten Privatanwender aus. Für Unternehmen empfehle ich zusätzliche Netzwerk-Firewalls. Der Trick liegt in der Konfiguration: Blockieren Sie eingehende Verbindungen standardmäßig und erlauben Sie nur, was wirklich nötig ist. Viele Programme wollen “nach Hause telefonieren” – nicht alle Verbindungen sind legitim.
Ein oft übersehener Aspekt: Ausgehender Verkehr. Viele Firewalls konzentrieren sich nur auf Eingehendes. Aber Malware muss oft Daten nach außen senden. Eine Firewall, die auch ausgehenden Verkehr überwacht, kann verdächtige Aktivitäten erkennen und blockieren. Das hat mir schon mehrfach geholfen, Datendiebstahl zu verhindern, bevor größerer Schaden entstand.
Vorsicht bei E-Mail-Anhängen und Links
Hier wird es menschlich. Die beste Technologie nützt nichts, wenn ein Mitarbeiter auf den falschen Link klickt. Phishing ist nach wie vor die häufigste Eintrittspforte für Malware. In meinen Schulungen betone ich immer: Ihr gesunder Menschenverstand ist Ihre beste Firewall.
Ich habe eine einfache Regel: Wenn Sie eine E-Mail nicht erwarten, öffnen Sie keine Anhänge. Punkt. Klingt simpel, aber Sie glauben nicht, wie oft das ignoriert wird. “Die E-Mail sah echt aus” höre ich regelmäßig. Natürlich sah sie echt aus – das ist ja der Punkt. Kriminelle investieren enorme Ressourcen, um ihre E-Mails täuschend echt aussehen zu lassen.
Was ich meinen Teams beibringe: Zweifeln Sie grundsätzlich. Kommt eine Rechnung von einem Lieferanten? Rufen Sie an und bestätigen Sie. Fordert Ihr Chef per E-Mail eine dringende Überweisung? Überprüfen Sie es persönlich. Ich kenne ein Unternehmen, das 200.000 Euro verlor, weil jemand eine gefälschte CEO-E-Mail nicht hinterfragt hat.
Links sind genauso tückisch. Fahren Sie mit der Maus über Links, bevor Sie klicken – das zeigt Ihnen die echte Ziel-URL. Führt paypal.com wirklich zu PayPal oder zu paypa1.com (mit einer Eins statt einem L)? Diese Details entscheiden oft, ob Ihr Computer vor Viren geschützt bleibt oder kompromittiert wird. Installieren Sie Browsererweiterungen, die verdächtige Links markieren – eine zusätzliche Sicherheitsebene, die wenig kostet.
Sichere Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen
Schauen Sie, ich höre oft: “Mein Passwort ist sicher, ich habe Sonderzeichen drin.” Das reicht heute nicht mehr. Die Realität ist: Hacker nutzen riesige Datenbanken mit geleakten Passwörtern und können selbst komplexe Passwörter knacken, wenn sie kurz sind oder Muster folgen.
Meine Empfehlung nach Jahren in der Branche: Verwenden Sie einen Passwort-Manager. Ja, es ist eine Umstellung. Ja, es kostet eventuell etwas. Aber der Nutzen ist immens. Ein guter Passwort-Manager generiert und speichert einzigartige, komplexe Passwörter für jeden Dienst. Sie müssen sich nur noch ein Master-Passwort merken.
Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist nicht optional – sie ist Pflicht. Ich habe Fälle gesehen, wo gehackte Passwörter keinen Schaden anrichten konnten, weil 2FA aktiviert war. Der Angreifer hätte zusätzlich das Smartphone des Opfers benötigt. Das ist wie ein zweites Schloss an Ihrer Tür: Es verdoppelt nicht nur die Sicherheit, es macht Einbrüche exponentiell schwieriger.
Ein praktischer Tipp: Nutzen Sie für 2FA keine SMS, wenn möglich. SMS können abgefangen werden. Authentifizierungs-Apps wie Google Authenticator oder Authy sind sicherer. Und bewahren Sie Backup-Codes sicher auf – ich habe schon Leute erlebt, die sich ausgesperrt haben, weil sie ihr Handy verloren und keine Backup-Codes hatten.
Ändern Sie Ihre Passwörter regelmäßig? Meine kontroversieller Standpunkt: Nicht unbedingt. Moderne Empfehlungen besagen, dass häufige Passwortwechsel dazu führen, dass Leute schwächere, leichter zu merkende Passwörter wählen. Besser: Starke, einzigartige Passwörter, die Sie nur bei einem Sicherheitsvorfall ändern.
Vorsicht beim Herunterladen von Software und Dateien
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Jeder denkt, er würde sicher downloaden – bis er es nicht tut. Ich habe unzählige Infektionen gesehen, die durch Downloads von vermeintlich harmlosen Programmen entstanden. Kostenlose Bildbearbeitungssoftware, Spiele-Mods, geknackte Programme – allesamt potenzielle Virenschleudern.
Die goldene Regel: Laden Sie Software nur von offiziellen Quellen herunter. Direkt vom Hersteller oder aus vertrauenswürdigen App-Stores. Ich weiß, das klingt langweilig. Aber ich habe einen Kunden beraten, dessen komplettes System verschlüsselt wurde – Ausgangspunkt war ein “kostenloses” Photoshop von einer zwielichtigen Website. Die Wiederherstellung kostete Zehntausende Euro.
Prüfen Sie digitale Signaturen. Seriöse Software ist digital signiert, was bestätigt, dass sie vom echten Hersteller stammt und nicht manipuliert wurde. Windows zeigt Ihnen bei der Installation, ob eine Signatur vorhanden ist. Fehlt sie bei einer vermeintlich professionellen Software? Finger weg.
Torrent-Sites sind ein Minenfeld. Ich sage nicht, dass alle Downloads dort verseucht sind – aber das Risiko ist immens. Selbst wenn die Datei legitim ist, wissen Sie nie, was andere Downloader hinzugefügt haben. Ich habe Fälle erlebt, wo Malware sich als populäre Serie tarnte. Die Leute dachten, sie laden einen Film herunter – stattdessen installierten sie einen Trojaner.
Ein letzter Punkt: Achten Sie auf Installationsassistenten. Viele kostenlose Programme bündeln zusätzliche Software – oft unerwünscht oder sogar schädlich. Wählen Sie immer “benutzerdefinierte Installation” statt “Express” und deaktivieren Sie alle Zusatzangebote. Das braucht 30 Sekunden mehr Zeit, kann Ihnen aber Stunden an Bereinigungsarbeit ersparen.
Regelmäßige Backups erstellen
Das ist der Punkt, bei dem die meisten versagen. Jeder weiß, dass Backups wichtig sind. Trotzdem macht es kaum jemand konsequent. Ich spreche aus Erfahrung: Ich habe Geschäftsführer weinen sehen, deren gesamte Geschäftsdaten weg waren – ohne Backup. Ransomware verschlüsselte alles, und sie hatten keine Wahl, außer zu zahlen oder neu anzufangen.
Meine 3-2-1-Regel: Drei Kopien Ihrer Daten, auf zwei verschiedenen Medien, eine davon außerhalb Ihres Standorts. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Ihre Arbeitsdaten sind auf Ihrem Computer (Kopie 1), Sie erstellen ein Backup auf einer externen Festplatte (Kopie 2, anderes Medium), und Sie laden wichtige Daten in die Cloud hoch (Kopie 3, außerhalb).
Automatisierung ist der Schlüssel. Manuelle Backups werden vergessen – garantiert. Nutzen Sie Tools wie Windows Backup, Time Machine, oder Cloud-Dienste wie Backblaze. Einmal einrichten, dann läuft es. Ich habe meine Systeme so konfiguriert, dass sie jede Nacht Backups erstellen. Ich denke nicht mehr daran – es passiert einfach.
Ein kritischer Punkt: Testen Sie Ihre Backups. Ich kann nicht zählen, wie oft ich Leute erlebt habe, die dachten, sie hätten Backups – nur um im Notfall festzustellen, dass die Backups korrupt oder unvollständig waren. Mindestens vierteljährlich sollten Sie eine Testwiederherstellung durchführen. Funktioniert das Backup wirklich? Können Sie Dateien wiederherstellen? Diese paar Minuten können Ihr Geschäft retten.
Sicheres Surfen im Internet praktizieren
Das Internet ist wie eine Großstadt: Es gibt sichere Viertel und solche, die Sie meiden sollten. Nach zwei Jahrzehnten in der IT-Sicherheit kann ich sagen: Die meisten Infektionen passieren durch riskantes Surfverhalten. Pornoseiten, illegale Streaming-Portale, zwielichtige Downloadseiten – das sind die Hotspots für Malware.
Browser-Erweiterungen können helfen, Ihren Computer vor Viren schützen. Ich empfehle uBlock Origin für Ad-Blocking (viele Ads enthalten Malware), HTTPS Everywhere (erzwingt verschlüsselte Verbindungen), und einen Cookie-Manager. Aber Vorsicht: Installieren Sie nicht wahllos Erweiterungen. Jede Erweiterung ist eine potenzielle Schwachstelle. Ich halte mich an das Minimum.
Öffentliche WLAN-Netze sind ein besonderes Risiko. Im Café oder Flughafen zu arbeiten ist praktisch, aber unsicher. Hacker können in offenen Netzwerken leicht Daten abfangen. Meine Lösung: Nutzen Sie ein VPN (Virtual Private Network). Es verschlüsselt Ihre Verbindung und macht es für Angreifer nahezu unmöglich, Ihre Daten zu stehlen. Ja, VPNs kosten Geld und verlangsamen manchmal die Verbindung – aber für mich ist das ein akzeptabler Kompromiss.
Ein weiterer Aspekt: Browser-Isolation. Ich nutze verschiedene Browser für verschiedene Zwecke. Einen für Banking und sensible Aufgaben (ohne Erweiterungen, immer aktuell), einen anderen für alltägliches Surfen. So wird eine Kompromittierung des “alltäglichen” Browsers nicht automatisch zu einem Sicherheitsrisiko für meine Finanzen.
Cookies und Tracking: Ich lösche regelmäßig Cookies und den Browser-Cache. Nicht nur aus Datenschutzgründen, sondern auch aus Sicherheitsgründen. Alte Cookies können Sicherheitslücken öffnen. Moderne Browser bieten Optionen, Cookies automatisch beim Schließen zu löschen – nutzen Sie das.
Zusammenfassung
Den Computer vor Viren schützen ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Was ich in 18 Jahren gelernt habe: Es gibt keine 100%ige Sicherheit. Aber mit den richtigen Strategien können Sie Ihr Risiko dramatisch reduzieren.
Die wichtigsten Punkte aus meiner Erfahrung: Investieren Sie in gute Antivirensoftware und halten Sie sie aktuell. Updates sind nicht optional – sie sind entscheidend. Eine Firewall ist Ihre erste Verteidigungslinie. Seien Sie skeptisch bei E-Mails und Downloads. Starke, einzigartige Passwörter mit 2FA sind unverzichtbar. Backups retten Ihr Geschäft, wenn alles andere versagt. Und surfen Sie mit Verstand – Ihr Verhalten ist oft wichtiger als jede Software.
Die Realität ist: Cyberkriminelle werden nicht verschwinden. Sie werden raffinierter. Aber mit diesem mehrschichtigen Ansatz haben Sie eine solide Verteidigung. Ich habe gesehen, wie Unternehmen von Angriffen verschont blieben, weil sie diese Grundlagen beherrschten. Umgekehrt habe ich erlebt, wie selbst große Firmen mit teuren Sicherheitssystemen kompromittiert wurden, weil sie die Basics vernachlässigten.
Mein Rat: Fangen Sie heute an. Wählen Sie drei Punkte aus diesem Artikel und setzen Sie sie um. Nächste Woche drei weitere. So bauen Sie Schritt für Schritt ein robustes Sicherheitssystem auf. Es braucht weder ein riesiges Budget noch tiefes technisches Wissen – nur Konsequenz und gesunden Menschenverstand.
Welche Antivirensoftware ist die beste für meinen Computer?
Die “beste” Antivirensoftware hängt von Ihren spezifischen Bedürfnissen ab. Für Privatanwender reicht oft Windows Defender oder eine kostenlose Lösung wie Avast. Unternehmen sollten in kommerzielle Lösungen wie Bitdefender, Kaspersky oder Norton investieren. Wichtiger als die Marke ist, dass die Software aktuell gehalten wird, Echtzeit-Schutz bietet und regelmäßige Scans durchführt.
Wie oft sollte ich meinen Computer auf Viren scannen?
Ein wöchentlicher vollständiger Scan ist für die meisten Nutzer ausreichend, wenn Ihr Antivirenprogramm kontinuierlichen Echtzeit-Schutz bietet. Dieser Echtzeit-Schutz überwacht permanent alle Aktivitäten und fängt Bedrohungen sofort ab. Bei Verdacht auf eine Infektion oder nach dem Download verdächtiger Dateien sollten Sie sofort einen Scan durchführen. Automatisieren Sie die Scans für nachts oder Wochenenden.
Kann ein Mac-Computer auch Viren bekommen?
Ja, absolut. Der Mythos, dass Macs immun gegen Viren sind, ist längst widerlegt. Zwar sind Windows-Systeme häufiger Ziel von Angriffen, aber Mac-Malware nimmt zu. Ich habe mehrere Mac-Nutzer beraten, deren Systeme kompromittiert wurden. Macs benötigen ebenfalls Antivirensoftware und dieselben Sicherheitsvorkehrungen wie Windows-Computer. Unterschätzen Sie das Risiko nicht.
Reichen kostenlose Antivirenprogramme aus?
Für Privatanwender mit geringem Risikoprofil können kostenlose Antivirenprogramme ausreichend sein. Sie bieten grundlegenden Schutz gegen bekannte Bedrohungen. Allerdings fehlen oft erweiterte Funktionen wie verhaltensbasierte Erkennung, Ransomware-Schutz oder Support. Für Unternehmen oder Nutzer mit sensiblen Daten empfehle ich kostenpflichtige Lösungen. Der Aufpreis lohnt sich durch besseren Schutz und schnelleren Support im Ernstfall.
Was ist der Unterschied zwischen Viren, Malware und Ransomware?
Viren sind selbstreplizierende Programme, die sich an andere Dateien anhängen. Malware ist der Oberbegriff für alle schädlichen Programme, einschließlich Viren, Trojaner und Spyware. Ransomware ist eine spezielle Malware-Art, die Ihre Daten verschlüsselt und Lösegeld fordert. Alle drei Bedrohungen erfordern ähnliche Schutzmaßnahmen: aktuelle Antivirensoftware, Backups und vorsichtiges Verhalten. Die technischen Unterschiede sind für Endanwender weniger relevant.
Wie erkenne ich, ob mein Computer mit einem Virus infiziert ist?
Typische Anzeichen sind: drastisch verlangsamte Leistung, unerwartete Pop-ups, Programme die sich selbst öffnen, unbekannte Prozesse im Task-Manager, veränderte Browser-Startseite oder neue Toolbars. Auch unerklärlicher Datenverkehr oder fehlende Dateien sind Warnsignale. Allerdings sind moderne Viren oft unauffällig. Führen Sie regelmäßige Scans durch, auch wenn keine Symptome sichtbar sind. Prävention ist besser als Reaktion.
Sollte ich mehrere Antivirenprogramme gleichzeitig verwenden?
Nein, definitiv nicht. Mehrere Antivirenprogramme können sich gegenseitig blockieren und Ihr System verlangsamen oder sogar instabil machen. Ich habe Systeme gesehen, die durch konkurrierende Antivirenprogramme praktisch unbrauchbar wurden. Wählen Sie eine gute Lösung und bleiben Sie dabei. Zusätzlich können Sie Malware-Scanner wie Malwarebytes für gelegentliche Zweitscans nutzen, aber deaktivieren Sie deren Echtzeit-Schutz.
Wie wichtig sind Browser-Updates für die Sicherheit?
Extrem wichtig. Browser sind oft das erste Einfallstor für Angriffe, da sie ständig mit dem Internet verbunden sind. Veraltete Browser haben bekannte Sicherheitslücken, die aktiv ausgenutzt werden. Aktivieren Sie automatische Updates für Ihren Browser. Chrome, Firefox und Edge aktualisieren sich normalerweise automatisch. Prüfen Sie regelmäßig, ob Sie die neueste Version nutzen. Ein aktueller Browser ist eine Ihrer wichtigsten Verteidigungslinien.
Was soll ich tun, wenn mein Antivirenprogramm eine Bedrohung findet?
Befolgen Sie die Empfehlungen des Programms – meist ist das Quarantäne oder Löschen. Lassen Sie infizierte Dateien in Quarantäne, nicht sofort löschen, falls es ein Fehlalarm ist. Führen Sie danach einen vollständigen Systemscan durch, um sicherzustellen, dass keine weiteren Bedrohungen vorhanden sind. Ändern Sie wichtige Passwörter. Bei schwerwiegenden Infektionen wie Ransomware kontaktieren Sie einen IT-Spezialisten.
Können Viren über USB-Sticks übertragen werden?
Ja, USB-Sticks sind ein häufiger Übertragungsweg für Malware. Ich habe Fälle erlebt, wo ein einziger infizierter USB-Stick ein gesamtes Netzwerk kompromittierte. Scannen Sie USB-Sticks immer vor dem Öffnen von Dateien. Deaktivieren Sie die Autorun-Funktion in Windows. Seien Sie besonders vorsichtig mit USB-Sticks von anderen Personen oder aus öffentlichen Orten. Formatieren Sie unbekannte Sticks vor der Nutzung.
Wie oft sollte ich meine Passwörter ändern?
Moderne Sicherheitsexperten empfehlen, Passwörter nur bei Verdacht auf Kompromittierung zu ändern, nicht routinemäßig. Wichtiger ist: Verwenden Sie starke, einzigartige Passwörter für jeden Dienst. Ein Passwort-Manager hilft dabei. Ändern Sie Passwörter sofort, wenn ein Dienst einen Datenleak meldet oder Ihr Antivirenprogramm verdächtige Aktivitäten erkennt. Qualität schlägt Häufigkeit – ein starkes Passwort ist besser als häufig geänderte schwache.
Ist öffentliches WLAN sicher für Online-Banking?
Nein, grundsätzlich rate ich davon ab. Öffentliche WLAN-Netze sind unsicher und können von Angreifern überwacht werden. Wenn Sie unbedingt in öffentlichen Netzwerken auf sensible Daten zugreifen müssen, nutzen Sie ein VPN. Das verschlüsselt Ihre Verbindung und macht es für Dritte nahezu unmöglich, Ihre Daten abzufangen. Alternativ nutzen Sie Ihr Smartphone als Hotspot – Mobilfunkverbindungen sind deutlich sicherer als offenes WLAN.
Können E-Mails allein durch Öffnen Viren übertragen?
Moderne E-Mail-Clients sind relativ sicher, aber das Risiko besteht. HTML-E-Mails können theoretisch Schadcode enthalten. Das größere Risiko sind jedoch Anhänge und Links. Öffnen Sie keine Anhänge von unbekannten Absendern. Klicken Sie nicht auf Links in verdächtigen E-Mails. Selbst E-Mails von bekannten Kontakten können gefährlich sein, wenn deren Konto gehackt wurde. Gesunder Menschenverstand ist hier Ihre beste Verteidigung.
Was ist Ransomware und wie schütze ich mich dagegen?
Ransomware ist Malware, die Ihre Dateien verschlüsselt und Lösegeld fordert. Der beste Schutz sind regelmäßige Backups auf externen Medien oder in der Cloud. Damit können Sie Ihr System wiederherstellen, ohne zu zahlen. Zusätzlich: Halten Sie Software aktuell, nutzen Sie Antivirensoftware mit Ransomware-Schutz, öffnen Sie keine verdächtigen E-Mail-Anhänge. Ich habe Unternehmen gesehen, die Hunderttausende verloren – mit Backups hätten sie sich das erspart.
Sollte ich nach einem Virenfund mein Betriebssystem neu installieren?
Bei schwerwiegenden Infektionen ist eine Neuinstallation oft der sicherste Weg. Einige Viren nisten sich so tief im System ein, dass selbst gute Antivirensoftware sie nicht vollständig entfernen kann. Wenn Ihr Antivirenprogramm wiederholt Bedrohungen findet oder Sie Anzeichen einer Rootkit-Infektion haben, sichern Sie Ihre Daten und installieren Sie das System neu. Das mag radikal erscheinen, gibt Ihnen aber die Gewissheit eines sauberen Systems.
Wie kann ich meine Kinder vor Viren beim Surfen schützen?
Richten Sie separate Benutzerkonten mit eingeschränkten Rechten ein, sodass Kinder keine Software installieren können. Nutzen Sie Kindersicherungssoftware, die unangemessene und gefährliche Websites blockiert. Erklären Sie altersgerecht die Risiken und Regeln für sicheres Surfen. Überwachen Sie ihre Online-Aktivitäten, besonders bei jüngeren Kindern. Installieren Sie gute Antivirensoftware und aktivieren Sie alle Sicherheitsfunktionen. Bildung und technische Maßnahmen ergänzen sich hier perfekt.
